Adresse: Merseburg | Neumarkt
Die Sinti und Roma wurden auch in Merseburg an den Rand des urbanen Raumes angesiedelt. Die bekannten Familien wurden damals am Neumarkt und in der Krautstraße angesiedelt und lebten Tür an Tür mit den anderen Bevölkerungsgruppen. Der Merseburger Zeitzeuge Rudolf Ulrich bestätigt im Gespräch mit den Schülern der AG, „dass er diese Menschen als Kind im Bereich des Neumarkt täglich erlebt habe. Sie handelten mit allerlei Gegenständen. So mit Möbeln, Teppichen und anderen Waren.“
Polizeiunterlagen aus Halle belegen, dass die Familien der Sinti und Roma systematisch festgesetzt wurden. Ihr persönliches Eigentum wurde eingezogen und bei Versteigerungen zu Geld gemacht der Reichskasse zugeführt.
Die Familien wurden in Sammeltransporten nach Auschwitz deportiert. Dort fanden Schüler in den Unterlagen des Lagern Registrierdaten einzelner Personen. Sie erhielten bei der Einlieferung in das Lager (Zigeuner-Lager) Z-Nummern in den Arm tätowiert. Einige Dokumente aus dem Krankenbereich bestätigen den Tod von Menschen dieser Merseburger Opfergruppe. Sie tragen zum Teil die Unterschrift des berüchtigten SS-Arztes Mengele. Dann verlieren sich die Spuren eines Teils der Gruppe. Informationen zu Überlebenden konnten nicht gefunden werden. Sie wären wohl eher auch sehr unwahrscheinlich gewesen. Mehr als 500.000 Angehörigen der Sinti und Roma Europas kamen durch den Holocaust ums Leben.
Die Stele für Sinti und Roma wurde in Merseburg, Neumarkt aufgestellt.